Uns erreichte ein Schreiben bezüglich der Situation im Helmstadter Wald, dass wir hier natürlich sehr gerne veröffentlichen:

Auch in Zeiten der Corona-Krise gibt es in unserem direkten Umfeld noch andere, zeitkritische Probleme zu bewältigen: Der Schwammspinner droht den Wald im Oberholz durch eine massive zu erwartende Population zu gefährden.
Aus diesem Grund starten wir (aus aktuellem Anlass als Privatpersonen), wenn auch unter erschwerten Bedingungen, diesen Hilferuf und bitten alle um Unterstützung und Mithilfe, den Wald rund um den TV Sportplatz und den Waldkindergarten zu retten.

Einführende Informationen:
Das Forstamt - vertreten durch unseren Förster Timo Renz - hat eine Massenvermehrung von Schwammspinnerraupen (diese Raupen sind für Menschen nicht gefährlich) im Oberholz festgestellt. Das Forstamt hat zur Bekämpfung aus der Luft mit einem Insektizid geraten (die Mainpost berichtete), da die von der Trockenheit geschwächten Bäume einen schweren Schaden durch Kahlfraß erleiden könnten. Das angedachte und laut Forstamt geeignete Mittel wirkt aber z.B. auch toxisch auf die gesamte Insektenwelt wie z.B. über 100 Schmetterlingsarten und somit auch auf deren komplette Nahrungskette.

Der Marktgemeinderat Helmstadt hat sich nach eingehender Beratung und Information in seiner Sitzung am 09. März 2020 gegen den Einsatz von Insektiziden ausgesprochen und damit unserer Meinung nach einen wichtigen Schritt für den Erhalt der Natur und der Biodiversität unseres Waldes getan. Eine Unterstützung zur Bekämpfung des Insektes ist auch möglich, indem man mechanisch gegen die Massen an Schwammspinnergelegen an den Bäumen vorgeht. Hier benötigen wir nun Ihre Unterstützung!

Die Gelege, deren Inhalt zwischen 300 und 1000 Eier beinhalten, befinden sich zum größten Teil im unteren Bereich der Baumstämme. Diese sind mit einer Spachtel oder Drahtbürste relativ leicht zu entfernen (siehe Video -> Handschuhe sind eine Schutzmaßnahme, bisher sind uns keine allergischen Reaktionen von den bisherigen fleißigen Helfern bekannt!), müssen aber in einem Eimer aufgefangen und anschließend vernichtet werden. Dies muss zeitnah geschehen, bevor sich in den nächsten drei bis vier Wochen darin Massen an hungrigen Raupen entwickeln. Einige Eltern des Waldkindergartens haben in der letzten Woche bereits begonnen, ausgehend vom Waldkindergarten die Bäume abzusuchen und von Gelegen der Raupe zu befreien. Natürlich können nicht alle Gelege gefunden und entfernt werden, aber jedes einzelne entfernte Gelege zählt! Wegen der Corona-Krise können wir nicht zu einer gemeinsamen Aktion aufrufen, aber es spricht zum aktuellen Zeitpunkt nichts dagegen, dass Einzelpersonen oder Familien selbstständig in den Wald gehen und Gelege entfernen. Auch im Wald muss beim Treffen auf andere Menschen natürlich der Mindestabstand von 1,5 – 2 Meter eingehalten werden, um eine gegenseitige Ansteckung auszuschließen. Der Dringlichkeit wegen bitten wir - nach Rücksprache mit Gemeinde und Förster - um Ihre Mithilfe und Unterstützung.

In den Bereichen der Häuserreihen im Oberholz (Waldrand), dem Waldsportplatz und dem Waldkindergarten wäre eine Spritzung ohnehin nicht möglich gewesen, jedoch genau in diesem Bereich ist die Bekämpfung am wichtigsten.

Um den Einsatz zu koordinieren und zu verhindern, dass alle in die gleiche Richtung laufen, werden wir ab 19. März einen Übersichtsplan am Waldkindergarten aufhängen, bei dem jeder Helfer einen kleinen Punkt dort eintragen kann, wo er Gelege entfernt hat. So wird hoffentlich ein grober Überblick geschaffen, welche Fläche betroffen ist und wo noch wenig gesucht und entfernt wurde.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung und hoffen auf rege Beteiligung und Unterstützung!

Petra Schuck (Tel.-Nr. 01 73 / 8 63 50 41) und Anja Schildbach (Tel.-Nr. 01 51 / 11 66 66 65)